Die Erfassung des Baumbestands ist ein zentraler Bestandteil der Forstwissenschaft, -wirtschaft und -verwaltung. Sie spielt eine wesentliche Rolle bei der Quantifizierung der oberirdischen Biomasse, der Biodiversität sowie bei der Analyse der Auswirkun-gen von Abholzung und Klimawandel auf den Wald als Lebens- und Wirtschaftsraum. Fortschritte in der Sensortechnologie, die in Smartphones integriert sind, bieten viel-versprechende Perspektiven für die Waldinventur. Diese Technologien könnten die Effizienz der Messungen verbessern und es auch Laien ermöglichen, aktiv an der Waldinventur teilzunehmen. Im Rahmen des Citizen-Science-Projekts C4C (https://iiasa.ac.at/projects/c4c) werden sowohl das Potenzial als auch die Grenzen von Smartphone-basierten Anwendungen zur Unterstützung der Waldinventur untersucht. Darüber hinaus werden Brücken ge-schlagen, um die gesammelten Smartphone-Daten mit Informationen von terrestri-schen und flugzeuggetragenen Laserscannern (TLS und ALS) sowie frei zugänglichen Satellitendaten (z.B. Sentinel-1 und -2) zu verknüpfen. Ziel ist es, die großflächige Kartierung von Baumarten und oberirdischer Biomasse zu verbessern. Dieser Beitrag beleuchtet zunächst den aktuellen Stand der Waldinventurtechnologien und untersucht anschließend die Auswertung von Brusthöhendurchmesser- und Baumhöhenmessungen, die mittels verschiedener Smartphone-Apps in einem Testge-biet im Wiener Prater durchgeführt wurden. Als Referenz für die Smartphone-basierten Messungen dienen TLS-Messungen sowie traditionell aufgenommene Baum-parametermessungen. Ziel ist es, herauszufinden, welches Potenzial Smartphone-Anwendungen für die Waldinventur bieten und ob "Hosentaschenphotogrammetrie" in der Lage ist, etablierte Messprotokolle und Instrumente zu ergänzen oder sogar zu ersetzen.